Montag, 19 April 2010#

Rumble in the Jungle – Von Kuala Lipis nach Kota Bharu Teil 2

Vom 17. bis 19. April

Das dritte Frühstück besteht aus Hühnchencurry mit Reis und viel Soße.

Das Essenfassen läuft in Malaysia oft wie folgt ab:

Es gibt in dem Wartehallen-ähnlichen Gebäude mehrere Läden (Kiosk, Garküche/kleines Restaurant). Alles ordentlich durchnummeriert und sauber. Eine Art Dorf-Mensa. An langen Tischen kann man an Plastikstühlen Platz nehmen. Es ist recht funktional eingerichtet, aber dennoch (oder dadurch?) gemütlich.

Das aller-aller-wichtigste ist sowieso, dass man im Schatten essen kann und dank der Ventilatoren eine leichte Briese geht. Ruhe ist weniger wichtig. Einrichtung völlig nebensächlich. Zum Essen trinke ich “Tea Tarik”. Das ist schwarzer Tee mit viel Kondensmilch. Kann man heiß oder mit Eiswürfel erhalten. Schmeckt immer lecker.

Als ich so da sitze und am Tee nippe, vibriert plötzlich der ganze Saal und nach einigem Getöse macht es einen Rums und ein Zug hält wenige Meter entfernt vor meinen Augen.

Der gesuchte Bahnhof befindet sich direkt vor mir (er sieht halt anders aus, als ich ihn mir vorgestellt habe). Ich mag an dieser Stelle nochmal betonen, dass sich die Methode “Tee trinken und warten” gerade in Situationen größter Verzweiflung erstaunlich oft bewährt hat!

Derweil ist auch mein Entschluss gefestigt, wieder zurück nach Kuala Lipis zu fahren und dort in den Zug nach Kota Bharu einzusteigen.

Die Rückfahrt zeigt mir, dass ich mich richtig entschieden habe: zum Einen geht hinter mir (in meinem ursprünglichen Zielgebiet) ein heftiges Gewitter runter, das mich fast einholt. Zum Andern sind meine Beine leer und mein Kopf voll mit Sonnenschmodder. Ich bin heilfroh, als ich auf bekannten Terrain das Hotel beziehe und mich im klimatisierten Zimmer ablegen kann.

Am nächsten Mittag klappt alles wunderbar: Die Fahrradmitnahme ist völlig problemlos. Der Schaffner freut sich regelrecht, mit anzupacken und der Zug fährt pünktlich los und macht seinem Namen alle Ehre. Für umgerechnet fünf Euro fahre ich gemütlich durch tiefgrünen Urwald. Oft ist kaum eine handbreit Platz zwischen Zug und GRÜN!

Der Zug hält alle paar Kilometer an, dann steigen Leute aus oder ein, verschwinden oder kommen irgendwo aus dem Busch. Eine tolle Erfahrung.

Als angenehmen Nebeneffekt bekomme ich sogar richtig (!) Lust, die Strecke (irgendwann) mal mit dem Rad abzufahren. Mein Entdecker-Instinkt ist geweckt und ich bin schon deshalb total glücklich, den Zug gegenüber den öden Highway gewählt zu haben.

Kota Bharu erreiche ich in bester Verfassung und komme in einem sehr netten Guesthouse unter. Der Herbergsvater erklärt mir, wo ich am besten Durian kaufen kann. Außerdem erhalte ich auf dem Nachtmarkt ein tolles Willkommensgeschenk: einen “Special-National-Double-Deluxe-Burger”.

Hier bieten auffallend viele Straßenstände Burger für kleines Geld an: 70 Cent für die Superduper-Version – Top!

Die nächsten Tage mache ich mich auf Richtung Perhentian Islands. Es gibt dort weder Straßen noch Autos. Nur Strand, Dschungel und Meer.

Bin ebbes Uffjerescht und hoffe, dass es angenehmer als in Thailand wird.

Tags: Malaysia, Reise, Reiseberichte


Ort: Kota Bharu Kelantan, Kota Bharu, Kelantan, Malaysia GPS: 6.115596294403076, 102.24722290039062