Donnerstag, 1 April 2010#

Ko Tao – In sieben Tagen von Wow! zu Au!

Mein erster Eindruck von der “Schildkröteninsel” ist überwältigend:

Vom Bungalow habe ich einen herrlichen Blick auf die Tanote Bucht, im Hintergrund schlagen sanft die Wellen, Vögel zwitschern allerorten und der Himmel ist strahlend blau. Wow!

Im Gegensatz zu Koh Chang ist es hier auch sauberer und viel ruhiger. Und es gibt eine deutsche Tauchbasis! Die Hauptaktivität der nächsten Tage steht also fest: Tauchen, tauchen, tauchen!

Wenige Minuten nach dem Check-In schwimme ich am Hausriff mit den Meeresbewohnern um die Wette, schnorchle durch die Weichkorallengärten und bestaune die Unterwasserwelt. Das Wasser hat teilweise Badewannentemperatur und so kann man es dort extra lange aushalten, bis die Haut schön verschrumpelt ist. :)

Am zweiten Tag geht es dann mit vollständiger Tauchausrüstung ins Wasser. Der erste Tauchgang ist der so genannte Check-Dive, bei dem die wichtigsten Handgriffe geprüft und falls notwendig aufgefrischt werden.

Bei meinem Tauchbuddy und mir läuft alles völlig problemlos und die anschließende Entdeckungstour durchs Hausriff ist mit Abstand der entspannendste und gleichzeitig interessanteste Tauchgang, den ich je erlebt habe.

Es ist schon nochmal ein riesiger Unterschied, ob man auf den Grund schnorchelt und dann wieder nach kurzer Zeit zurück zur Oberfläche muss (oft gerade dann, wenn es am interessantesten ist), oder ob man in Ruhe schwebend dem bezauberndem Treiben unter Wasser zuschauen kann, zum Beispiel dem der bildhübschen Weihnachtsbaumwürmer. Auch schön: die gediegene Fortbewegung von Seegurken.

Die Geschwindigkeit des Tauchgangs ist genau nach meinem Geschmack. Werner führt uns ruhig durchs Wasser und zeigt uns viele interessante Tierchen (sehr lustig: schunkelnde Langnasengarnele an Peitschenkoralle).

Die Tauchtiefe beträgt maximal 15 Meter, das bedeutet oft volles Farbspektrum und viel Luft. Dennoch sind die Tauchgänge jedes Mal zu kurz…

Insgesamt mache ich in fünf Tagen neun Tauchgänge - bis mein rechter Kiefer nach dem Tauchgang schmerzt und auch das rechte Ohr plötzlich “zufällt” - ich höre praktisch nichts mehr. Au!

Drei Tage lang kann ich vor Schmerzen kaum schlafen. Der Besuch beim Arzt bringt etwas Erleichterung: Trommelfell ist intakt, aber gerötet. Schmerzmittel verhelfen mir für ein paar Stunden zu etwas Schlaf.

Der Schmerz sollte laut Arzt in den nächsten Tagen rasch abklingen nimmt jedoch rapide zu und wird wirklich unerträglich. Ich hatte noch niemals solche Schmerzen im Kopf.

Daher fahre ich früher als geplant zurück nach Bangkok und gehe sofort in die Ohrenklinik. Dort erhalte ich Antibiotika und stärkere Schmerzmittel. Ergebnis: Die Schmerzen sind nach wenigen Stunden weg, das Hörvermögen bleibt unverändert.

Es scheint wohl eine Entzündung des Kiefergelenks zu sein, die durch die Arbeit mit dem ungewohnten Mundstück, kombiniert mit Druckausgleich und Meerwasser im Stirnhöhlenbereich ordentlich angefeuert wurde. Dadurch kann die Gewebsflüssigkeit nicht abfließen, was zu dem eingeschränkten Hörvermögen führt. Es fühlt sich auch so an, als wäre ständig Wasser im Ohr.

Fazit nach nochmaligem Besuch im Krankenhaus: Tauchverbot für mindestens fünf Wochen, Bettruhe und nur leicht-zerkaubare Mahlzeiten - KEIN Fleisch. Wenn die Flüssigkeit abfließen kann, sollte das Hörvermögen wieder voll hergestellt sein.

Tja, das sind herbe Tage kann ich euch sagen, aber ich versuche es mit Fassung zu tragen. Es ist ja nicht so, dass ich mich schon seit über zehn Monaten aufs Tauchen hier gefreut habe… :-(

Vorfreude ist wohl wirklich die schönste Freude. Und Gesundheit das höchste Gut.

Wünsche euch schöne, gesunde Ostern!

Tags: Reise, Reiseberichte, Thailand


Ort: Poseidon, Thailand GPS: 10.084389686584473, 99.84745025634766