Dienstag, 8 Dezember 2009#

Gedanken einer Zugfahrt

Morgen früh um kurz vor 6 kommen wir in Kunming an. Kunming - ein großer, wichtiger Meilenstein meiner Reise! Dort besorge ich die restlichen Visa für die kommenden Länder und mache mich auf nach Südostasien.

Sonst habe ich alles, was ich brauche und fühle mich gut ausgerüstet. Nur wenige Sachen / Kleinigkeiten habe ich bisher vermisst.

Neu gekauft habe ich:

  • 1 x Wanderssandalen
  • 1 x leichte Halbschuhe ohne Schnürsenkel (mit Sandalen durch die dreckige Stadt ist eklig)
  • 1 x Mehrweg-Essstäbchen
  • 1 x USB-SD-Kartenlesegerät. Schont den Akku der Kamera. Nur wenige Computer haben SD-Leseslot.
  • 2 x Mini-Thermometer
  • 1 x Mini-Kompass und LED-Licht für die Hosentasche (gut für Orientierung in der Stadt)
  • 1 x Mini-Lautsprecher für iPod
  • 1 x schwarze Sportsocken. Schwarz sieht einfach besser aus ;)
  • Diverse Landkarten (Wichtig: Landkarten in der Landessprache bevorzugen!)
  • neue Musik und Programme für den iPod-Touch

Wirklich SEHR schön ist, dass ich dank iPod-Touch neue Musik, Spiele und Wörterbücher laden kann. Das ist echt top! Wenn der Akku länger halten würde, wäre es noch etwas besser, aber ist bisher nur selten ein richtiges Problem gewesen.

  • Diverse Wörterbücher / Phrasebooks

Sehr vermisst, aber in keinem Buchladen Chinas gefunden, habe ich “Kauderwelsch Chinesisch” (http://www.reise-know-how.de/chinesisch-kauderwelsch-jubilaeumsband-p-3309.html). Das “Kauderwelsch Russisch” hat mir in Russland sehr weiter geholfen (http://www.reise-know-how.de/russisch-wort-fuer-wort-p-292.html). Da habe ich mir oft gedacht: “Hätte ich dieses kleine Buch doch noch mitgenommen”… Diese Kommunikationsstütze wäre gerade am Anfang echt gut gewesen. Es macht unheimlich viel aus, wenn man etwas Chinesisch sprechen kann, echt unglaublich!

Kaum bis gar nicht genutzt habe ich bis jetzt:

  • Internationaler Stromadapter. Überall konnte ich bis her unsere 2-Pin-Stecker einstecken. Hat mich sehr überrascht.
  • Wanderschuhe (sind schon seit Kashgar in Deutschland)
  • Adressen-Stempel (alle Anträge muss man per Hand ausfüllen)
  • Geodreieck, Mini-Spiele, Tinte
    1. “warmes” T-Shirt. Die Winterklamotten und Zelt sind auf dem Weg nach Hause.
  • Multitool-Werkzeug, das Micro-Tool ist dagegen fast im Dauereinsatz (Schere, Flaschenöffner, Nagelpflege)
  • Rasierer :-D

Das Zelt ist im Nachhinein für eine Radtour eher ungeeignet, da zu groß, schwer und umständlich beim Aufbauen. Noels Zelt hat mir da besser gefallen (http://www.bigagnes.com/Products/Detail/Tent/SeedhouseSL2) – schon deshalb, weil er es IMMER schneller aufgebaut hatte als ich :)

Allgemein spüre ich momentan sehr stark, wie wenig Lust ich auf diese ganzen Touristen-Attraktionen habe. Wo man überall gewesen sein MUSS… schrecklich.

Das zieht mich gar nicht an (es ist meist überlaufen, anstrengend und teuer). Irgendwie schade, denn gerade durch das neue, lange Visum hätte ich die Möglichkeit, mir viel anzuschauen. Dazu kommt, dass es halt auch Winter wird in China und damit kalt und unfreundlich.

Ich sehne mich nach mehr Grün und weniger Verkehr. Daher bleibe ich beim ursprünglichen Plan und sehe zu, dass ich runter in den Süden komme.

Fast sieben Monate bin ich nun unterwegs und immer noch habe ich oft das Gefühl, dass es jetzt erst richtig anfängt. Ich bin hochgespannt auf die neuen Länder, versuche aber, die Erwartungen möglichst weit unten zu halten (Kirgistan-Syndrom).

Abschließend noch ein Gedanke für alle, die einen Besuch in China planen: wenn ich nochmal nach China reise, dann über Hong Kong. Dort das 90-Tage-China-Visum besorgen und den Jetlag ausfeiern. Anschließend schön über die New Territories (Strand und Natur genießen!) hoch aufs Mainland oder nach Macau (habe leider auf einen Besuch dort verzichtet, soll aber interessant sein). In China dann links Richtung Yunnan reisen oder von Shenzhen oder Guangzhou nach Peking fliegen… oder oder oder.


Ort: Kunming, Kunming, Yunnan, China GPS: 25.038888931274414, 102.71833038330078