Sonntag, 26 Juli 2009#

Eine weitere Lektion Hotelisch und LKWisch#

Um kurz nach 9 Uhr steht die Putzfrau im Zimmer und ich falle vor Schreck aus dem Bett.

Mit wehender Mähne fauche ich sie aus dem Zimmer. Sie hat mich brutal aus dem Schlaf gerissen.

Merke: Immer gleich das rote Schild an die Tür hängen!

In der Nacht war ich lange am Computer im “Business Center” und habe versucht, die neuen Bilder hochzuladen und euch zu schreiben.

Plötzlich wird die Verbindung gekappt und meine Texte können nicht mehr gespeichert werden. Auch das Hochladen weiterer Bilder ist nicht mehr möglich (ohne Flash-Plugin übrigens echt nervig!). Jedes Bild muss einzeln hochgeladen werden. Kein Spaß bei über 100 Bildern.

Wie ich nach Rücksprache mit der Rezeption erfahre, ist mein Account nur eine Stunde gültig. Ich werfe für heute das Handtuch und gehe frustriert ins Bett. Zum Abschluss des Tages genieße ich beim Blick auf den nächtlichen Hafen noch einen Trinkjoghurt, der mir die Nacht über wie ein Stein im Bauch liegt. Ich schlafe wieder sehr unruhig.

Dann noch dieser unsanfte Weckservice! Im Lift sehe ich dann, dass das Frühstück nur bis 10 Uhr serviert wird - anstatt wie gedacht bis 11 Uhr.

Also steige ich ohne Frühstück aufs Rad und verabschiede mich von den Dänen.

Die ersten Meter führen durch ruhigen Stadtpark, vorbei an dem Restaurant, wo wir gestern Abend hervorragenden Schaschlik genießen durften. Dann geht es weiter durch starken Stadtverkehr Richtung Berge.

Die Sonne brennt und ich habe auch heute meinen 4 Liter-Wasserschlauch auf dem Gepäckträger. Das hat sich auf der Krim sehr bewährt. Auf dem Standstreifen ist es gewohnt holprig, aber ich komme gut voran.

Als plötzlich ein LKW ohne Auspuff direkt an mir vorbei fährt, denke ich, mein letztes Hämmerchen hat geschlagen. Die Kolben dreschen direkt in meinem Gehörgang und es ist brutal laut. Die schwarze Abgaswolke bläst mir ungedämpft ins Gesicht.

Merke: Als Radfahrer musst man auf alles gefasst sein!

Nach dem Schock und ein paar Höhenmeter mehr beruhigt sich die Straße und die Steigungen werden flacher. Es läuft super!

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sehe ich, wie ein Polizist einen LKW-Fahrer kontrolliert. Hinter dem LKW eine Schlange weiterer LKW, Busse und auch PKW. Nach 8 Kilometern höre ich auf zu messen. Wisu denn blus?

Um kurz nach 16 erreiche ich Abinsk und finde ein schönes Zimmer bei einer russischen Familie. Die Babuschka ist nett und ich kann sie mit meinen Russischkenntnissen herrlich zum Lachen bringen. Als Dank schenkt sie mir ein paar Brombeeren aus ihrem tollen Garten.

Kurz darauf falle ich in einen komatösen Schlaf und verpenne das schöne Wetter draußen vollständig. Erst in der Nacht werde ich von einer (!) Stechmücke dermaßen doll geplagt, dass ich erst wieder um halb fünf Schlaf finde.

Mit Sorge blicke ich auf das restliche Stück nach Krasnodar. Wie soll ich so Kraft für die morgige Tour schöpfen?


Ort: Abinsr, Abinsr, Region of Krasnodar, Russia GPS: 44.867313385009766, 38.15736770629883